Aktuelles
Rundschreiben März 2025
Holzeinschlag – Rückblick
Im vergangenen Winter haben viele unserer Waldbesitzer die relativ guten Preise genutzt und ordentlich Holz gemacht. Die Gründe hierfür waren neben dem Preis, wie so oft, vorausgegangene Schadereignisse wie Borkenkäfer, Sturm und Schneebruch.
Nach dem Motto „Lieber jetzt für 100€ als im Sommer für die Hälfte als Käferholz“ wurden vorwiegend ältere Bestände genutzt und Käferreste großzügig ausgeräumt. Trotzdem sollte man nicht aus Angst vor Katastrophen und schlechten Holzpreisen zügellos Holz einschlagen. Oft ist ein moderater Einschlag der alten, reifen Bestände z.B. über gesicherter Vorausverjüngung sinnvoller als Kahlflächen zu schaffen, die mit hohen Kosten wieder aufgeforstet werden müssen.
Vergessen sollten man auf keinen Fall Pflegeeingriffe und Durchforstungen in den jüngeren und mittleren Beständen. Dadurch werden Mischbaumarten gesichert, während Qualität und Zuwachs steigen. Außerdem ist eine natürliche Verjüngung der Wälder nur möglich, wenn auch genügend Licht auf den Boden kommt. Lassen Sie sich dazu von den Försterinnen und Förstern der Reviere Markt Indersdorf, Dachau und der WBV vor den geplanten Maßnahmen beraten.
Holzmarkt
Seit dem letzten Herbst verzeichnen wir bei den großen Sägern eine starke Nachfrage nach Rundholz mit stetig steigenden Preisen. Trotz angespannter Konjunkturlage in Deutschland und Krise in der Bauwirtschaft können diese Sägewerke ihre Produkte über den Export gut absetzten. Durch die nasse Witterung vor Weihnachten und das Ausbleiben größerer Schadholzmengen im letzten Halbjahr stieg der Holzpreise für Fichten-Fixlängen im Februar nochmals auf bis zu 105.-€/fm. Für das 2. Quartal 2025 rechnen wir nochmals mit einem moderaten Preisanstieg. Die aktuellen Holzpreise erhalten Sie bei uns in der Geschäftsstelle und bei den Mitarbeitern der WBV.
Bis Anfang Februar war die Holzabfuhr sehr zügig. Durch die trockene Witterung der letzten Monate wurden seit Jahresanfang aber sehr große Holzmengen bereitgestellt. Momentan liegen ca. 2-3 Monatsmengen im Waldlager, wodurch sich die Abfuhr entsprechend verlangsamt. Die WBV hat momentan ausreichend Mengen unter Vertrag um weitere Mengen zu vermarkten. Bitte liefern Sie momentan nur vorab gemeldete Mengen.
Neue Einschläge sollten momentan noch einige Wochen zurückgestellt werden.
Liegt das Holz zu lange im Wald oder am Lager leidet darunter die Holzqualität durch Verfärbungen, sowie Befall durch holzzerstörende Insekten und es besteht die Gefahr, dass das Holz im Sägewerk teilweise absortiert wird!!! Das bedeutet einen Preisverlust von min. 20.-€/fm! Sprechen Sie deshalb noch geplante Holzeinschläge mit uns ab und planen diese für Ende April oder später ein.
Beachten Sie bitte auch, dass ab März der Waldbesitzer die Kosten für das ggf. notwendige Spritzen des Holzes gegen den Nadelnutzholzbohrer (Lineatus) tragen muss!
Bei den örtlichen Bauholzsägewerken ist die Lage jedoch deutlich schlechter. Überstarkes Fichtestammholz (Stockdurchmesser größer 60cm in Rinde) und Fichten-Langholz ist teilweise schwer abzusetzen.
Auch beim Papierholz ist die Lage weiter angespannt. Vor Kurzem hat UPM mit dem Standort in Ettringen ein weiteres Papierwerk geschlossen. Zukünftig können wir Papierholz voraussichtlich nur noch in der Länge 3m bereitstellen.
Noch haben wir durch die kurze Entfernung zum Standort Augsburg die Möglichkeit das Sortiment Papierholz überhaupt vermarkten zu können.
Seit gut einem Jahr können wir zusätzlich Papierholz zu gleichen Konditionen auch über den Handel nach Italien liefern.
Der Papierholzpreis liegt momentan unverändert bis Ende März bei 28.-€/rm (Güte N) netto zzgl. Mwst., abzgl. 2% Skonto.
Wichtig:
Gipfelholz aus der Endnutzung von starken Beständen ist nicht als Papierholz geeignet und wird nicht übernommen, es kann nur als Brennholz vermarktet werden!
Momentan können wir Nadelbrennholz, wenn überhaupt, nur zu schlechten Konditionen vermarkten! Eine schnelle Holzabfuhr ist beim Papierholz i.d.R. nicht möglich. Bitte beachten sie das bei der Holzlagerung!
Holzlagerung – Holzbereitstellung
Bitte sorgen Sie selbst rechtzeitig vor der Holzernte für geeignete Lagerplätze!
Das ist nicht die Aufgabe der WBV oder des Unternehmers, sondern des Waldbesitzers!
Kümmern Sie sich zusammen mit Ihren Waldnachbarn um Lagerplätze für Käferholz.
Diese sollten mindestens 500m von Fichtenwäldern entfernt sein.
Die Zufahrtswege zu den Lagerplätzen sollten ganzjährig LKW-befahrbar sein und das Lichtraumprofil der Wege sollte frei von Ästen sein.
Motorsägenkurs
Für unseren nächsten Motorsägen-Grundkurs am 16. u. 17. Mai 2025 haben wir noch Plätze frei. Kosten: 100.-€ (netto) für Mitglieder/ 120.-€ (netto) für Nicht-Mitglieder, Dauer: 2 Tage (freitags u. samstags). Der Kurs wird, wie immer, von einem erfahrenen Forstwirtschaftsmeister geleitet. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle.
Termine – Waldbegänge
Samstag, 10.05.2025, 08.30 Uhr in Hilgertshausen
Thema: Waldumbau mit der Roteiche
Treffpunkt am Hof von Michael Lechner in Michelskirchen
Freitag, 23.05.2025, 14:00 Uhr
Waldbegang im Kommunalwald Hilgertshausen-Tandern
Thema: Verjüngung durch Voranbau, Holzernte über Verjüngung
Treffpunkt: Rettungstreffpunkt DAH-2034 (Lagerplatz zwischen Hilgertshausen und Neuried)
Eine Anmeldung per E-Mail (anna.klages@aelf-ff.bayern.de) ist erwünscht aber nicht zwingend notwendig. Auch Kurzentschlossene sind herzlich willkommen!
Forstlicher Arbeitskalender
- Frühjahrspflanzungen fertigstellen
- Aufarbeitung Käferholz eilt!!!
- Jugendpflege vorwiegend in Laubholzbeständen
- Zäune und Einzelschutz kontrollieren und ggf. abbauen und entsorgen
- Holzeinschlag vorwiegend in Endnutzungen
- Wege Instand setzen – Lichtraumprofile freuschneiden
Baumschulen – Frühjahrspflanzungen
Die Baumschule Grenzebach hat überraschend Ende 2024 ihren Betrieb eingestellt. Mit den beiden Baumschulen Sailer und Hörmann, haben wir weiterhin Rabatte für unsere Mitglieder beim Pflanzeneinkauf vereinbart (i.d.R. 25% auf den Großmengenpreis).
Baum des Jahres – Die Roteiche
Baum des Jahres 2025 ist die amerikanische Roteiche (Quercus robur)
Die Roteiche ist eine interessante Alternative für den Waldumbau auf ärmeren Standorten mit sehr hohen Wuchsleistungen und einem wertvollen Holz.
Beim Waldbegang im Mai in Hilgerthausen werden wir an verschiedenen jüngeren Roteichen-Beständen über die Erfahrungen bei Anbau und Pflege mit dieser Baumart informieren.
Aktuelles vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck
Forstschädlinge
Nach dem Winter freue ich mich immer besonders über die ersten warmen Sonnenstrahlen und das längere Tageslicht. Auch die Natur erwacht wieder zum Leben: die Vögel zwitschern, Frühjahrsblüher schieben sich langsam aus der Erde und die ersten Zitronenfalter setzen bunte Farbtupfer in die Landschaft. Doch auch weniger willkommene Insekten wie der allseits bekannte Buchdrucker (Borkenkäfer) aber auch der große braune Rüsselkäfer werden wieder aktiv.
Inzwischen sollten sämtliche vom Buchdrucker befallenen Bäume aus dem letzten Jahr aufgearbeitet und das Holz aus dem Wald transportiert worden sein.
Falls nicht, ist höchste Eile geboten, denn die Schwärmzeit steht unmittelbar bevor! Jedoch war auch den Winter über eine waldschutzwirksame Bekämpfung nicht immer möglich: ist die Rinde bereits abgefallen, hat sich ein Teil der Borkenkäfer-Population zur Überwinterung in den Boden zurückgezogen.
Auch wenn betroffene Bäume großzügig entfernt wurden, kann der Schaden in diesem Fall nur begrenzt werden. Sobald die im Boden überwinternden Käfer aktiv werden, ist in näherer Umgebung mit frischem Befall zu rechnen. Wenn die Aufarbeitung von Borkenkäfer-Nestern verspätet erfolgt ist, sollten Sie diese Flächen ganz besonders im Auge behalten!
Der große braune Rüsselkäfer verursacht Fraßschäden an jungen Nadelbäumen. Besonders betroffen sind Pflanzflächen in den ersten 5 Jahren, die auf zuvor ebenfalls mit Nadelbäumen bestockten Flächen wachsen. Dies trifft in unseren Wäldern in den meisten Fällen zu (Borkenkäfer- und Schneebruchflächen!).
Schwerpunkte liegen im Frühjahr (April-Juni). Eine Kontrolle auf Fraßspuren sollte wöchentlich erfolgen. Man muss genau hinsehen:
die Fraßschäden befinden sich an der Rinde im unteren Bereich des Stammes. Sind die Schäden erst so massiv, dass sich die Nadeln gelb verfärben oder gar bereits abgefallen sind, ist die Anpflanzung nicht mehr zu retten.
Sollten Sie weitere Informationen benötigen, stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Tel. 0172/8212114
Rundschreiben Oktober 2024
Liebe Mitglieder,
das vergangene Jahr hat uns nach dem Schneebruch viel mehr Käferholz beschert, als wir aufgrund der Witterung erwartet haben. Wir werden uns wohl auf solche Jahre einstellen, und weiter am Umbau unserer Wälder zu laubholzreicheren Mischwäldern arbeiten müssen.
Die Ergebnisse der letzten Bundeswaldinventur sind vor kurzer Zeit veröffentlicht worden und bestätigen die gute Arbeit von Waldbesitzern und Forstleuten in Bayern. Der Laubholzanteil und der Anteil an Mischbeständen wachsen stetig.
Im Gegensatz zum übrigen Bundesgebiet nimmt in Bayern sogar der Holzvorrat weiter zu. Hohe Holzvorräte bedeuten aber auch ein höheres Risiko, weil sie oft mit überalterten und instabilen Beständen einhergehen. Hier heißt es gegensteuern mit regelmäßigen Pflegeeingriffen, Durchforstungen und einer maßvollen Nutzung der alten Bestände.
Leider sind Kalamitäten durch Käfer, Wind und Schnee nicht die einzigen Probleme für den Wald und seine Besitzer. Aktuell ist ein neues Bundeswaldbesetz in Arbeit und auf EU-Ebene die Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR). Beide Vorhaben bedeuten für die Waldbesitzer erhebliche Einschränkungen bei der Waldbewirtschaftung und immer mehr Bürokratie. Bis jetzt konnten u.a. die Vertreter des Waldbesitzes, allen voran der bayerische Waldbesitzerverband die Umsetzung der geplanten Vorhaben vorerst abwenden und eine nochmalige Überarbeitung durchsetzten. Wir brauchen eine aktive und stetige Nutzung unserer Wälder und keine Stilllegungen und weitere Reglementierungen.
Informationen dazu finden sie unter:
www.bayer-waldbesitzerverband.de/presse.html und
Nutzen Sie das Beratungsangebot der Förster von den Revieren Markt Indersdorf und Dachau, sowie die Unterstützung ihrer WBV.
Holzmarkt
Die Preise für frische Fichten-Fixlängen steigen aktuell und werden in den kommenden Monaten voraussichtlich bei 95-98.-€/fm (Leitsortiment LBC 2b+ netto zzgl. Mwst abzgl. Skonto) liegen. Erste Abschlüsse in unserem Raum sind gemacht, aber noch wurde nicht mit allen großen Sägern abschließend verhandelt.
Nutzen Sie deshalb die relativ guten Preise im Herbst und Winter für den Holzeinschlag und Durchforstungen.
In den nächsten Monaten ist auch Papierholz in begrenzter Menge absetzbar. Der Preis liegt bis zum Jahresende bei 28.-€/rm netto Güte N (zzgl. Mwst abzgl. Skonto)).
Bitte melden Sie jede Papierholzbereitstellung vor dem Einschlag bei uns an!!!
Nicht gemeldete Mengen können nur zu Tagespreisen verkauft werden!
Fichten-Langholz und bessere Kiefer sind nur begrenzt abzusetzen – bitte auch hier unbedingt vorherige Absprache mit uns!
Wenn Sie einen größeren Hieb planen schauen Sie diesen vorab mit uns an, dann können wir vor Ort entscheiden wie wir ihr Holz am besten vermarkten können und ggf. andere Fragen klären.
Holzaushaltung – Bereitstellung
Fi-Fixlängen: frisch, gesund, gerade – Längen: 5,10m und 4,10m (incl. Übermaß!)
Zopf min 15cm in Rinde
Papierholz: frisch, gesund, gerade, kein grobastiges Holz – nur Fichte und Tanne
Längen: 3m (vorwiegend) und 2m – Zopf min 9cm in Rinde
Alle anderen Baumarten und Sortimente nach Rücksprache!
Lagerplätze
„Nach dem Käfer ist vor dem Käfer“. Die beste Käferbekämpfung ist der schnelle Abtransport aus dem Wald auf sichere Lagerplätze! Suchen Sie mit Ihren Waldnachbarn und ggf. der zuständigen Gemeinde nach geeigneten Plätzen für die Holzlagerung.
Diese sollten min 500m von Fichten-Wäldern entfernt liegen, jederzeit mit dem LKW anfahrbar sein.
Die Lagerung von Käferholz auf solchen Lagerplätzen ist i.d.R. forstschutzwirksam und wurde in den vergangenen Jahren mit bis zu 12.-€/fm gefördert!
Gebietsversammlungen – Termine
Zu unseren Gebietsversammlungen im Herbst und Winter laden wir alle interessierten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer herzlich ein. Zusammen mit dem AELF Fürstenfeldbruck informieren wir über aktuelle Themen rund um Wald und Holz.
Termine:
Mittwoch 06.11.2024 Gasthaus Wackerl, Arnzell
Dienstag 19.11.2024 Gasthaus Buchberger Machtenstein
Mittwoch 15.01.2025 Klosterwirt Schönbrunn
Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr (Dauer ca. 2 Std)
Themen:
Holzmarkt, Aktuelles vom AELF Fürstenfeldbruck, aktuelle Fördermöglichkeiten u.a. forstliche Themen
Wir freuen uns über zahlreichen Besuch!
Waldbegang bei Hilgertshausen
Der Klimawandel wartet nicht auf uns und deshalb ist der Waldumbau zu stabilen Mischbeständen das Gebot der Stunde. Welche Baumarten dazu geeignet sind werden wir uns dabei an verschiedenen Waldbildern anschauen.
Themen:
- Waldumbau u.a. mit Roteiche, Rotbuche, Weißtanne und weiteren Baumarten
- Durchforstung und Pflege in Laub- und Nadelholzbeständen
- Jagd und andere aktuelle forstliche Themen
Treffpunkt: am Freitag den 15 November 2024 um 13.00 Uhr
am Hof von Michael Lechner in Michelskirchen bei Hilgertshausen – Dauer ca. 2 Std
Forstlicher Arbeitskalender
- Holzerntemaßnahmen planen und durchführen (Mengen bei der WBV anmelden!)
- Vorab Grenzen markieren und ggf. auszeichen (WBV)
- Planung und Umsetzung von Pflanzmaßnahmen (Förderung möglich!)
- Einzelschutz und Zäune kontrollieren – ggf. abbauen
- Lagerplätze und Wege Instand halten und Lichtraumprofile freischneiden
Baumschulen
Die WBV Dachau arbeitet seit vielen Jahren mit den Baumschulen Sailer, Hörmann und Grenzebach zusammen. Alle Baumschulen bieten neben dem gewohnten Forstpflanzensortiment auch die komplette Dienstleistung mit Lieferung, Pflanzung und Zaunbau, sowie die nachfolgende Kulturpflege an.
Bei allen 3 Baumschulen erhalten sie auch nach ZÜF zertifizierte Pflanzen.
Kontakt:
Baumschule Sailer Tel 09078/91252-0 info@sailer-baumschulen.de
Fax 09078/91252-29 www.sailer-baumschulen.de
Baumschule Hörmann Tel 08252/5050 zentrale@whoermann.de
Fax 08252/81480 www.whoermann.de
Baumschule Grenzebach Tel 0906/91495 info@grenzebach-forstbaumschulen.de
Fax 0906/91512 www.grenzebach-forstbaumschulen.de
Als WBV-Mitglied erhalten Sie weiterhin bis zu 25% Rabatt beim Pflanzeneinkauf .
Aktuelles vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck
Im Winter 2023 wurden die Wälder im Landkreis Dachau, einschließlich des Gemeindewaldes Hilgertshausen-Tandern, stark durch Schneewurf und -bruch beschädigt. Im Gemeindewald sind mehrere Kiefern im Gipfel gebrochen und werden als stehendes Totholz im Wald belassen. Dieses Totholz bietet Arten wie dem Kleiber und verschiedenen Fledermäusen wertvollen Lebensraum, während Spechte sich ihren Wohnraum selbst schaffen. So entsteht ein Eldorado für den Artenschutz, der durch das Vertragsnaturschutzprogramm Wald von der Forstverwaltung honoriert wird. Bei Fragen dazu können Sie sich gerne an den zuständigen Förster des AELF wenden.
Trotz der Schäden wird der Gemeindewald in stabilen Bereichen durchforstet. Regelmäßige Durchforstungen sind wichtig für die Stabilität der Wälder und schaffen Raum für neue, junge Bäume. Zudem helfen regelmäßige Holzernten, Preisschwankungen im Holzmarkt auszugleichen. Auch im Revier Dachau stehen geplante Holzernten im Gemeindewald des Kollegen Herrn Papst von Ohain an.
Personell gibt es Veränderungen im Forstrevier: Frau Klages ist aus der Elternzeit zurück und arbeitet nun in Teilzeit. Herr König übernimmt die Zuständigkeit für den Kommunalwald und unterstützt weiterhin das Revier.
Kilian König
Forstrevier Markt Indersdorf
Borkenkäfer: Den Tag nicht vor dem Abend loben
Maßnahmen sind nicht nur während der Haupt-Aktivitätsperiode des Buchdruckers angeraten, sondern auch darüber hinaus! Auch im Herbst ist die Kontrolle der Bestände und die Entnahme befallener Bäume notwendig, um die überwinternde Population zu senken und damit das Befallsrisiko im Folgejahr zu mindern.
Was macht der Borkenkäfer im Herbst?
Abnehmende Tageslichtlänge reduziert (reduziert heißt nicht beendet!) die Schwärm- und Brutaktivität ab Mitte August. Ein gewisser Anteil der Individuen ignoriert dies jedoch und ist an wärmeren Tagen nach wie vor aktiv! Auch Ende Oktober ist frischer Befall noch möglich.
Was macht der Borkenkäfer im Winter?
Adulte Käfer fallen in eine Art Kältestarre. Aufgrund eines körpereigenen Frostschutzmittels können sie auch strengen Frost problemlos standhalten!
Jungkäfer und weiße Stadien (Ei, Larve, Puppe) entwickeln sich den Winter über weiter, um im Frühjahr bei den ersten warmen Temperaturen ausfliegen zu können. Ein Teil wird erfrieren (ab -5C) oder verpilzen, allerdings werden mehr als genug den Winter unbeschadet überstehen!
Wo verbringt der Borkenkäfer den Winter?
In unseren Breiten überwintert der Buchdrucker am liebsten in den befallenen Bäumen. Fällt während dem Winter die Rinde ab, werden die Käfer passiv in die Bodenstreu verfrachtet. Auch wenn bereits etwas Rinde abgefallen und ein Teil der Käfer in der Nadelstreu verloren ist, muss der befallene Baum zur Schadensbegrenzung waldschutzwirksam aufgearbeitet werden.
Was ist zu tun im Winterhalbjahr?
- Regelmäßige flächige Befallskontrollen bis in den Herbst hinein fortführen, während und nach Warmphasen auch noch nach frischem Bohrmehl suchen
- Auch im Winter sind einzelne Kontrollen sinnvoll, andere Befallsmerkmale (Kronenverfärbung, Nadelabfall, Rindenabfall) treten nun häufiger auf
- Je früher Überwinterungsbäume entnommen werden (am besten noch im Herbst), umso höher ist die Wirksamkeit der Maßnahme
- Auch Polter mit Käferbruten spätestens vor dem ersten Frost abfahren
Bei der Bekämpfung des Borkenkäfers müssen alle an einem Strang ziehen – im eigenen Interesse und in dem ihrer Waldnachbarn. Behalten Sie die Situation in Ihrem Wald deshalb weiterhin im Auge!
Anna Klages
Forstrevier Markt Indersdorf Tel. 0172/82 12 114 Mo.-Fr. ab 13.00 Uhr erreichbar
Vertragsnaturschutzprogramm
Der Antragszeitraum beginnt am 01.11.2024. Interessierte Waldbesitzer können sich bei Hr. Michael Uhlig unter 08141 3223-1635 oder +49 173 8903233 melden.
Fördergelder gibt es unter anderem für Biotopbäume, z.B. Eiche oder Buche mit Spechtloch.